Bericht der 95. Jahreshauptversammlung

Kommandant Wolfgang Heck eröffnete die 95. Jahreshauptversammlung am 28.03.2015 und begrüßte die anwesenden Gemeinderäte, die Vorstände und Vertreter der Gondelsheimer Vereine und Organisationen, die Kameraden der Alters- und Reservemannschaft, die Kameraden der Aktiven Mannschaft, den Nachwuchs aus den Reihen der Jugendfeuerwehr, sowie den dritten stellvertretenden Bürgermeister Manfred Schleicher.

Seit der letzten Jahreshauptversammlung mussten wir uns von keinem Kameraden für immer verabschieden. Wir gedachten dem im letzten Jahr unerwartet verstorbenen Gemeinderat Willi Brauch, der immer ein offenes Ohr für die Belange der Feuerwehr hatte, und allen Kameraden, die in Ausübung ihres Feuerwehrdienstes ihr Leben gelassen haben.

In seinem Jahresbericht ging Kommandant Wolfgang Heck diesmal speziell auf zwei Themen ein: „Die Förderung der Feuerwehr im Ehrenamt“ und „Läuft die Feuerwehr Gefahr ‚Mädchen für Alles‘ zu werden?“.
Zunächst betrachtete Heck das Ehrenamt Feuerwehr etwas genauer. Nach einer Umfrage eines großen europäischen Magazins ist das Vertrauen in die Feuerwehr mit 93% am größten, die Feuerwehr belegt hier schon zum siebten Mal in Folge den ersten Platz. Darauf könne man schon etwas stolz sein. Jährlich bewältigen die Feuerwehren im ‚Ländle‘ rund 100.000 Einsätze. Das entspricht rund 9.000 Stunden Leistungsbereitschaft rund um die Uhr, die von rund 110.000 Männern und Frauen der Einsatzabteilungen bewältigt werden, wobei alle Wehren ihre Pflichtaufgaben erfüllen, ohne dass wirkliche Personalkosten entstehen. Die Feuerwehr sei also ein ganz besonderes Ehrenamt, da zudem auch Leib und Leben der Einsatzkräfte auf dem Spiel steht. Ehrenamtlichkeit habe aber nicht unbedingt etwas mit Unentgeltlichkeit zu tun. Im Rahmen der Förderung des Ehrenamtes machen sich einige Gemeinden im Landkreis daher schon Gedanken über Entschädigungssätze für die Feuerwehr, bzw. Auszahlung von Einsatzgeldern an die Einsatzkräfte.
Im zweiten Teil seines Berichts sprach Heck die Grundaufgaben der Feuerwehr an: Löschen, Retten, Bergen und Schützen. In den letzten Jahrzehnten habe sich das Aufgabengebiet aber weiterentwickelt und auch verändert. Er unterschied hierbei die Pflicht- und die Kann-Aufgaben einer Feuerwehr und ging auf einige Szenarien näher ein. Auch auf das Thema ‚Stromausfall‘ kam Heck noch zu sprechen und stellte den Ratgeber für das richtige Verhalten in Notsituationen vom Bundesamt für Bevölkerungs- und Katastrophenhilfe vor.
Zum Ende wies der Kommandant darauf hin, dass seine Ausführungen nicht als Forderung, sondern als Gedankenanregung und zum Meinungsaustausch, gesehen werden sollten; sowie gleichzeitig Motivation genug sein sollten, weiterhin unseren Einsatzdienst mit einer hoch motivierten Mannschaft zu bestreiten.

Schriftführer Marco Horn ging in seinem Bericht detailliert auf die verschiedenen Aktivitäten der Gondelsheimer Wehr seit der letzten Jahreshauptversammlung ein und stellte am Ende noch die Einsatzstatistik des vergangenen Jahres 2014 vor.
Kassier Sven Mika zeigte in seinem Bericht die aktuelle Finanzlage der Wehr auf. Die Kasse wurde von den Kameraden Karl Walz und Marcel Kritzer geprüft. Karl Walz bescheinigte eine ordentlich geführte Buchführung.
Den Bericht der Gruppenführer stellte in diesem Jahr erneut Marcel Kritzer vor. Er informierte über die 23 gut besuchten Übungsabende, bei denen so gut wie immer alle Fahrzeuge besetzt werden konnten. Durchschnittlich nahmen mehr als 20 Kameraden an den Übungsabenden teil. Aber auch auf Schwächen wies Kritzer hin: dies sind zu viele fehlende G26-Untersuchungen bei den Atemschutzgeräteträgern. Durch eine neu organisierte Verteilung in der Übungsgestaltung sollen die Führungskräfte und die Mannschaft noch intensiver geschult werden. Über Vorschläge zur Gestaltung der Übungsabende sind die Gruppenführer sehr dankbar. Zum Schluss zeigte Kritzer noch den Stand der Ausbildung und die in diesem Jahr geplanten Lehrgänge auf.

Jugendwart Maik Braun gab in seinem Bericht einen Überblick über die verschiedenen Aktionen der Jugendfeuerwehr vom vergangenen Jahr. Er bedankte sich für die Unterstützung bei seinem Betreuerteam, dem Kommando, der Gemeindeverwaltung und den Kameraden vom Roten Kreuz.
Über 2.500 Stunden waren Braun und seine Betreuer allein für die Jugend im Einsatz! Der Erfolg der Jugendarbeit zahlt sich aus, denn in diesem Jahr werden 6 Mann nach Beendigung der Grundausbildung Mitte Mai in den aktiven Dienst übernommen. Dies sind: Simon Wust, Julian Wust, Max Neimayer, Tino Huber, Tobias Walz und Matthias Hahn.
Maik Braun und Thomas Kessler überreichten den Jugendlichen für ihre geleistete Arbeit ein Abschiedsgeschenk der Jugendfeuerwehr.

95. Jahreshauptversammlung

Die Entlastung des Kommandanten wurde von Bürgermeisterstellvertreter Manfred Schleicher durchgeführt. Er richtete Grüße von Bürgermeister Rupp aus, der an diesem Abend nicht anwesend sein konnte.
Schleicher stellte fest, dass das vergangene Jahr in der Tat ein eher einsatztechnisch gesehen ruhiges Jahr war, jedoch wenn die Feuerwehr gebraucht wird, sei sie für ihre Mitbürger da. Die Botschaft aus Wolfgang Hecks Bericht sei angekommen, Schleicher konnte die Aussagen Hecks bestätigen und schlug den Kommandanten zur Entlastung vor. Die Entlastung wurde einstimmig beschlossen.

Zum Abschluss der ca. eineinhalbstündigen Jahreshauptversammlung sprach Heck noch die anstehende, von uns veranstaltete SWR4 Schlagerparty, das kommende Feuerwehrfest und die Planung eines Feuerwehrausflugs an und schloss die 95. Jahreshauptversammlung.

Schriftführer
Marco Horn